Quo Vadis Köln? – DFB-Museum in Dortmund

[singlepic id=21 w=320 h=240 float=left] Nun ist es also entschieden – Das geplante DFB-Museum wird in Zukunft in Dortmund stehen. Am 24. April 2009 hat sich der DFB im Entscheidungsverfahren für Dortmund entschieden.

Zu Beginn des Verfahrens waren die Städte Oberhausen, Gelsenkirchen, Dortmund und Köln angetreten, um dieses vielversprechende Prestigeprojekt in ihre Stadt zu holen. Wobei bereits früh der Favorit feststand. Man staune, aber es war Köln mit seinem Top-Gelände am Breslauer Platz. Diese optimale Lage in einer Touristenstadt konnte keine der anderen Mitbewerber bieten. Es gab leider nur einen Haken. Obwohl der DFB als einer reichsten Verbände der Welt gilt, wollte er nicht nur das Gelände umsonst haben, sondern auch keine Pacht zahlen. Während Gelsenkirchen und Dortmund sich bedingungslos auf dieses Verfahren einliessen, akzeptierten Oberhausen und Köln die Bedingungen nich im vollen Umfang. Nachdem Oberhausen schnell aus dem Rennen war, schied dann auch der einzige vom DFB gewertete Top-Standort Köln aus.

Gut, man kann jetzt wieder einmal unserem Noch-OB Fritz Schramma vorwerfen, er hätte nicht alles versucht bzw. zu hoch gepokert, um dieses Prestige-Objekt nach Köln zu holen. Das ist ja zur Zeit das beliebte Spiel: Alle hauen auf den OB drauf. Aber der DFB kommt auch nicht ganz schuldlos aus dieser Sache heraus. Das DFB-Museum in Köln wäre für Köln und den DFB ein Gewinn gewesen. Nach vorsichtigen Planungen wurden 350.000 Besucher jährlich kalkuliert. In dieser Stadt und an dem Standort realistische Zahlen, vor allem weil auch ein gemeinsamer Bau mit dem Deutschen Olympia-Museum im Raum stand. So hätte ein gemeinsamer Bau mit zwei absoluten Top-Museen der Stadt und letztendlich auch dem DFB gut zu Gesicht gestanden. Aber nein, der gierige Verband wollte alles gratis haben. Und so muss dann dieses tolle Museum nun nach Dortmund. Gut, Dortmund steht mit seinem BVB und dem einzigartigen Westfalenstadion für Fussball, aber Dortmund ist nicht unbedingt eine Stadt von Rang und klangvollem Namen, wo Aussenstehende bzw. Touristen so ein Museum vermuten würden. Hier wurde übrigens mit 200.000 Besucher kalkuliert. Vielleicht auch realistische Zahlen, aber das hört sich bei mir nach weniger wie 350.000 an, soviel Mathe kann ich noch. Es bleibt abzuwarten, wieviele Touristen eigens nach Dortmund kommen, allein wegen dem DFB-Museum.

Es ist ja schon öfters vorgekommen, dass Köln als viertgrösste Stadt Deutschlands und einer einzigartigen Geschichte mit vielen touristischen Höhepunkten bei Entscheidungen über diverse Projekte entweder übergangen oder als Verlierer aus dem Rennen ging. Bei der ersten Fussball-WM kein Standort, keine Kulturhauptstadt, usw. Auch die Kölner Führung und die zum Teil unvorteilhafte Planung haben ihren Teil dazu beigetragen. Das ist klar. Aber warum hat diese Stadt, die einmal das Zentrum der westlichen Welt war – ok. das ist schon sehr lange her, da war ich sogar noch nicht einmal auf der Welt – so ein geringen Stellenwert in Deutschland? Lassen wir Berlin als Hauptstadt mal aussen vor, das ist eine andere Liga, aber ansonsten ziehen einfach Namen wie München, Hamburg und jetzt sogar Dortmund mehr als Köln. In der restlichen Welt stimmt das Renommee Kölns noch, sonst würden nicht täglich Scharen von Bussen die Touristen aus allen Herren Länder in die Domstadt bringen.

Na gut, Köln mit seinen liebevollen Eigenarten und menschlichen Stärken hat sich immer schon eher als Stadt ohne Grenzen angesehen. Da reicht Deutschland nicht aus. Und viele Eigenschaften, die vor allem im Ausland nicht in Verbindung mit Deutschland gebracht werden, wie Toleranz und das Kölsche Lebensgefühl, findet man in Deutschland immer noch eher selten.

Wenn das dann der Preis für die fehlende Lobby in Deutschland ist, dann kann ich damit gut leben. Kein Museum auf der Welt ist wichtiger als die Kölschen Eigenschaften und Eigenarten.

Prost! – Gedanken zum Tag des deutschen Bieres

[singlepic id=14 w=200 h=331 float=left] So, es ist mal wieder soweit. Der Tag des Bieres wird heute gefeiert. Und da darf ich als Köbes, bzw. als erster Köbes überhaupt natürlich nicht fehlen.

Ursprung des heutigen Feiertages hat das deutsche Reinheitsgebot, das am 23. April 1519 seine Geburtsstunde erlebte. Unnötig zu erwähnen, dass ich damals live dabei war und maßgeblichen Anteil hatte, aber davon mal zur gegebenen Zeit mehr. Heute steht das Bier im Vordergrund und da wir ja hier in Köln sind, vor allem unser leckeres Kölsch.

Seit dem 23. April 1516 gilt per Gesetz: In unser Bier gehört nur Wasser, Hopfen und Gerste (die Hefe wurde erst später erwähnt, als man in der Lage war, Hefe herzustellen). Dieses älteste Lebensmittelgesetz der Welt feiern die deutschen Brauer Jahr für Jahr am 23. April.

Und wer hats erfunden, nein nicht die Schweizer. Es war Herzog Wilhelm IV und der Erlass ist längst ein Inbegriff für die Qualität deutscher Biere. Der bayerische Herzog Wilhelm IV. forderte vor 492 Jahren, dass zum Brauen nur wenige natürliche Zutaten verwendet werden dürfen. Der Grund dieser Bestimmung war, dass die Menschen im Lauf der Zeit auf die abenteuerlichsten Ideen gekommen, um ihrem Bier einen besonderen Geschmack zu verleihen oder um es haltbarer zu machen. Es wird vom Zusatz von Kräutern, von Ruß (für Dunkelbier), von Kreidemehl (um sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen) und sogar von Stechapfel und Fliegenpilz als besonderer geschmacklicher Verfeinerung berichtet. Igitt, das geht ja gar nicht. Und das habe ich sogar schon getrunken – damals. Ich kann gar nicht mehr dran denken, was das für Zeiten waren.

Zum Glück ist das Deutsche Reinheitsgebot noch heute gültig. Das Deutsche Bier enthält auch im Jahr 2009 nur vier Zutaten (Wasser, Malz, Hopfen und Hefe). Was man immer noch bei vielen Genussmitteln nicht weiss, was sie tatsächlich enthalten, ist bei unserem guten Bier anders: Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Konservierungsstoffe. Vor allem bei den regelmäßig neuen Lebensmittelnskandalen hält sich die Bierindustrie beruhigenderweise sehr zurück. Hier weiss man noch was man hat. Generell gibt es eine große Vielfalt an Bieren, die in Deutschland gebraut werden, auch wenn das Kölsch natürlich über allen 5.000 Arten steht. Auch ich gehe ab und zu fremd und trinke sogar gerne ein Weizen oder ein amerikanisches Bier, aber nicht geht über ein frisch gezapftes Kölsch – mmh lecker!

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Wir kennen alle unser leckeres Kölsch – Ein helles, blankes (gefiltertes), hopfenbetontes und obergäriges Vollbier mit einer durchschnittlichen Stammwürze von 11,3% und einem Alkoholgehalt von durchschnittlich 4,9%. Die Kölsch-Konvention von 1985 regelt welches Bier sich „Kölsch“ nennen darf. In Köln hat das Bierbrauen Tradition, die bis ins Jahr 873 zurückreicht. Das Kölsch, das wir kennen und lieben, gibt es seit gut 100 Jahren.

Die Brauerei Sünner, warb bereits 1918 zum ersten Mal mit dem Begriff Kölsch. Die Brauerei hat seit 1860 ihren Sitz in Kalk. Wir kennen ja alle die Vorurteile von Touristen und Imis, die zum ersten Mal in Berührung mit Kölsch kommen. Das Glas ist viel zu klein und viel zu schnell leer und man merkt gar kein Alkohol. Aber bereits nach wenigen Gläsern, merken die Touristen, vor allem aus den USA den Alkohol und sind restlos vom Kölsch überzeugt. Na gut, es gibt auch Gruppierungen, die wohl nie ganz überzeugt werden. Da sind zum einen die Bayern, die der Meinung sind, das Biermonopol gepachtet zu haben und dass nichts über ein Weizen geht und dann haben wir natürlich ein Dorf, dass in der Nähe von Köln liegt und überhaupt keine Ahnung von Bier hat, denn sie trinken „altes“ Bier. Ansonsten können wir uns mit unserem stadteigenen Bier in der ganzen Welt durchaus behaupten. Welche Stadt hat schon ein eigene Biersorte und Sprache. Die Bayern und die Dörfler aus dem Neandertal sollen mal ganz ruhig sein. Letztendlich entscheidet wie immer der Geschmack und da geht natürlich kein Weg an unserem Kölsch vorbei. Wenn einer Vielfalt braucht, dann stehen ihm ja ca. 30 verschiedene Kölschmarken zur freien Auswahl bereit.

Wenn Ihr einen Grund für ein leckeres Kölsch braucht, dann habt Ihr Heute die perfekte Gelegenheit am Tag des Deutschen Bieres – Feiert mit.

Also dann mal Prost!

Geht Doch! – Auch in Zeiten der Finanzkrise

[singlepic id=3 w=320 h=240 float=left] Die Finanzkrisen bestimmen derzeit unser Leben und das wird wohl noch einige Zeit so andauern. Aber es gibt auch positive Signale zu vermelden und die Hoffnung das wieder aufwärts geht.

In den letzten Tagen war ich mal wieder im Agnesveedel unterwegs und schaute mich bei meinen Nachfolgern in den Kölschen Kneipen um. Wie es meistens an der Theke der Fall ist, kommt man bei einem leckeren Kölsch ins Gespräch. Und so konnte ich in Erfahrung bringen, dass es trotz der Wirtschaftskrise und anhaltenden negativen Nachrichten in den Medien, auch positive Dinge zu berichten sind. Auch zu meinen Zeiten, gab es nicht immer nur tolle Jahre, man denke nur an die Pestepidemie im Mittelalter, usw.

In solchen Zeiten, wie wir sie momentan haben und die wohl auch noch etwas andauern werden, bleiben viele auf der Strecke. Nicht nur die älteren Semester haben massiv Probleme, sondern es fängt auch schon in der Jugend an. Die Jugendlichen haben nicht mehr so viele Möglichkeiten, um einen Beruf zu erlernen, vor allem wenn die Schulbildung nicht ganz so geradlinig verlaufen ist. Im Agnesveedel gibt es nun aber etwas Positives zu berichten. Das „Reissdorf EM OELLIG“ fördert aktiv die Ausbildung von jungen Leuten.

Derzeit machen machen drei Azubis ihre Ausbildung zum Koch im OELLIG. Die ersten beiden werden 2010 ihre Ausbildung beenden. Darüber hinaus beschäftigt das OELLIG seit dem 01. März einen Praktikanten, der vom Jugendamt vermittelt wurde und ebenfalls im Sommer seine Ausbildung im OELLIG beginnen wird.

Ich hoffe doch, dass dieses positive Beispiel Schule macht und auchvon anderen Betrieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten übernommen wird.

Ansonsten Kopf hoch und lasst Euch ein leckeres Kölsch schmecken. Auch die schlechten Zeiten gehen wieder vorbei.

Fehlende Kompetenz bei der KVB?

Es ist ja bereits vieles geschrieben rund um den Einsturz des Stadtarchivs und fast täglich kommen neue Vorwürfe u. Tatsachen hinzu. Die KVB und die Stadt Köln mit ihrem Oberbügermeister an oberster Front versuchen sich in diesem Zusammenhang an Unzulänglichkeiten zu übertreffen.

Ganz aktuell natürlich die kölsche Watergate-Affäre, die ich bereits in einem früheren Eintrag aufgegriffen habe, in der sich unser OB nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Und Top-aktuell der Rücktritt auf Raten von OB Schramma.

Aber was sich die KVB seit dem tragischen Einsturz des Stadtarchivs geleistet hat, geht auf keine Kuhhaut mehr. Egal ob es sich um die peinliche Öffentlichkeitsarbeit oder die Aufarbeitung der Ereignisse handelt. Anstatt sich seitdem Einsturz um die Aufarbeitung, Sicherung der weiteren Strecke und Aufdeckung zusätzlicher Sicherheitsrisiken zu kümmern, schiebt man den scharzen Peter hin und her.

Obwohl die KVB eine zentrale Rolle in Köln einnimt, wird sie unter den Bürgern und Fahrgäste schon seit jeher sehr kritisch beäugt. Hierbei steht vor allem der Servicegedanken und natürlich die fehlende Kompetenz im Vordergrund. Während man die fehlende Kompetenz im Alltag irgendwann einfach so hinnimmt, ist das Verhalten in Krisenzeiten, wie wir sie zur Zeit erleben, nicht hinnehmbar. Fehler sind menschlich, so sagt man ja gerne und ich als Geist mache immer noch Fehler, aber wenn man grosse Löcher unter der Erde einer Millionenstadt bohrt, dann sollte man dringend die notwendige Sorgfalt an den Tag legen. Und gerade dies ist wohl bei der KVB oder bei den Baufirmen nicht passiert. Im Nachhinein kann dies eigentlich nicht überraschen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kölschen Klüngel. Trotz alledem hat uns dieser Einsturz auf Kosten zweier junger Menschen und dem Vermächtnis unserer Stadt tief ins Mark erschüttert und unerwartet getroffen. Die Folgen des Einsturzes werden uns noch jahrelang beschäftigen und unser tägliches Leben beeinflussen.

Bereits seit Jahrzehnten stellt sich die KVB mit seiner Unternehmenspolitik nicht gerade professionell und zum Teil peinlich in der Öffentlichkeit dar. Hier geht es vor allem um die Führungsetage, die für die Unternehmenspolitik und Außendarstellung verantwortlich ist. Als Paradebeispiel steht in erster Linie natürlich der katastrophale Bau der Nord-Süd-Bahn, an den sich seit Beginn unvorstellbare Zwischenfälle aneinander reihen, aber auch andere unternehmenspolitische Entscheidungen wie etwa der missglückte Umbau der U-Bahnstation Ebertplatz.

So ein unfassbares Unglück mit all seinen Folgen stellt für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation und unbeschreibliche Anforderung dar. Wie sich aber die KVB seit dem Unglück in der Öffentlichkeit präsentiert, ist unprofessionell, peinlich für sich selbst sowie für Köln und seine Bürger.

Vor allem solche Aussagen wie z.B. die getätigte Aussage eines Vorstandmitgliedes kurz nach dem Unglück

„Ein Baustopp macht keinen Sinn, die Baustelle am Waidmarkt ist mit keiner anderen Baustelle der Nord-Süd-U-Bahn vergleichbar“

ist in dieser Situation völlig fehl am Platz. Solche Aussagen stehen für eine schlechte Öffentlichkeitsarbeit und fehlender Kompetenz in der Krisen-PR. Es würde der KVB gut zu Sicht stehen, einfach mal ihre Interessen hinten anzustehen und die gebührende Sensibilität an den Tag zu bringen. Auf diese warte ich bis heute. Der Weiterbau hatte direkt nach dem Einsturz und hat auch noch derzeit keine Priorität. Es sollte um die lückenlose und vollständige Aufklärung des Einsturzes gehen und die notwendigen Konsequenzen beschlossen werden. Vor allem natürlich auch die Schließung jeglicher Sicherheitslücken sollte oberste Priorität haben, was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte, wie gesagt eigentlich.

Mir liegt Köln und seine beteiligten Organisationen am Herzen und ich würde mir wünschen, dass die KVB sich in Zukunft endlich professionell aufstellt, Verantwortung übernimmt und seine unternehmerischen Entscheidungen hinterfragt sowie nach einem hohen Qualitätsanspruch sinnvoll durchführen wird.

Köln steht auch über den Stadtgrenzen hinaus in der Öffentlichkeit und kann sich kein Unternehmen leisten, dass so eine herausragende Bedeutung hat, wie die KVB und sich ständig unfassbare Fehler leistet.

Es wird Zeit, dass die KVB Verantwortung übernimmt und sich auch für zukünftige Projekte die fehlende Fachkompetenz aneignet. Im Vordergrund sollten endlich die fachlichen Kompetenzen stehen und nicht sonstige Seilschaften im Sumpf des Kölschen Klüngels, die solche Projekte wie die Nord-Süd-Stadtbahn zur Farce verkommen lassen.

Stöckchen aufgefangen

Habe gerade ein Stöckchen von blabbermouth aufgefangen, obwohl ich doch kein Hund, sondern ein Geist bin. Aber egal, ist auf jeden Fall ganz witzig.

Die Aufgabe lautet: Bei der Google-Suche einfach “Dein Name braucht” (Dein realer Name und immer mit Anführungszeichen) eingeben und die ersten 10 Treffer abschreiben – gerne gesehen sind hierzu kleine Anmerkungen, die jedoch nicht unbedingt sein müssen.

„Jakob braucht frische Luft und will ein Fenster öffnen.“ – Interessant, als Geist brauche ich zwar keine Luft mehr, aber ich mach dann trotzdem mal das Fenster auf.

„Jakob braucht nun neue Freunde.“ – Ich habe zwar in der Geisterwelt schon viele Freunde, aber gute Freunde braucht immer, wie der Kaiser bereits musikalisch zum besten gab.

„Jakob braucht nur in seinen Garten zu gehen.“ – Dann ist ja alles klar. So einfach kann das Leben sein.

„Jakob braucht dringend eine Außensanierung!“ – Ich bin ja auch schon etwas älter und wenn sich junge Menschen bereits das Gesicht glätten lassen, dann kann ich das auch.

„Jakob braucht viel Seide und viel Gold um die richtigen Garne dafür zu kaufen.“ – Wer nicht…

„Jakob braucht manchmal eine Auszeit.“ – Oh ja und zwar auf Hawaii.

„Jakob braucht schon wieder das Fläschchen.“ – Und zwar eins von Früh oder Mühlen.

„Jakob braucht langen Weg und einen Reifeprozess.“ – Kommt wohl direkt aus der Bibel. Dann muss es ja stimmen.

„Jakob braucht nicht mehr vor sich selbst zu fliehen! – Und noch einer aus der Bibel – Das hätte mir doch einer mal früher sagen können.

„Jakob braucht sih net bemüha.“ – Häh, kann kein schwäbisch, nur kölsch.

Ich schmeiss dann mal das Stöckchen weiter.

Schramma gibt auf

Jetzt ist es amtlich. Fritz Schramma gibt nach seinem Kölschen Watergate und der permanenten Kritik an seinem Krisenmanagement hinsichtlich des Stadtarchivs-Unglück auf.

Schramma verzichtet bei der nächsten Kommunalwahl im August auf eine erneute OB-Kanditur. Der Blogbeitrag „Schramma, Schramma und kein Ende“ vom 27. März von hajo4711 bei Stadtmenschen hatte bereits Schramma eine Rücktrittsererklärung vorbereitet. Diese hat Schramma überraschenderweise nicht übernommen, sondern hat einen Abschied auf Raten gewählt.

In der offziellen Begründung Schrammas kommt aber weder der Vorwurf der „Aufzeichnung vertraulicher Sitzungen“ noch die Erkenntnis über die Verantwortung der immer zur Farce werdende Untersuchung der Unglücksumstände, sondern es klingt eher wie eine beleidigte Reaktion. So begründet Schramma seinen Verzicht,

„dass der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zunehmend in den Wahlkampf hineingezogen werde,“

und

„offensichtlich ist vielen der Wahlausgang wichtiger als das langfristige Wohl unserer Stadt“

Rund vier Wochen nach dem dramatischem Einsturz des Stadtarchivs kommt immer noch keine Ruhe in die Aufbereitung des Unglücks rein, im Gegenteil es herrscht weiterhin an allen Fronten das Chaos. Aber der Retter steht schon bereit. Sagt Euch der Name Konrad Adenauer etwas. Nein, unser ehemalige Oberbürgermeister, der viel für Köln erreicht hat, wird nicht von den Toten auferstehen, sondern weilt mit mir in der Geisterwelt und ich darf weiterhin seine interessanten Anekdoten verfolgen. Es handelt sich vielmehr um seinen Enkel gleichen Namens. Adenauer hatte bereits geäußert, dass er bereits steht, falls Schramma auf eine Kanditur verzichten würde. Dies ist seit heute amtlich und die CDU könnte nun ein Kaninchen mit klangvollen Namen aus dem Hut ziehen, um die, in der Wählergunst wieder steigende, SPD mit dem Herausforderer Jürgen Roters auf Distanz zu halten.

In dem Blogbeitrag „Wie finden wir unseren nächsten OB“ hat paperback writer bei Stadtmenschen bereits zwei Lösungsvorschläge für die Kandidatensuche.

Warten wirs mal ab, was noch passiert. Ich hoffe nur, dass sich die sogenannten Verantwortlichen endlich um die Hauptsache kümmern und die kompletten Umstände des Unglücks aufklären und sämtliche Konsequenzen ziehen werden. Wie gesagt, warten wirs mal ab…

Wer hat denn an der Uhr gedreht?

Eine Stunde weniger. Wo ist die Zeit geblieben und wer ist dafür verantwortlich und was soll das Ganze?

Auch wenn Geister ein  etwas anderes Zeitempfinden haben, verfluche ich den Tag bzw. die Nacht, in der in Deutschland die Sommerzeit umgestellt wird. Auch mein Geisterkörper und vor allem meine Seele wehren sich vehement gegen diesen dreisten Zeitdiebstahl. Und dann ist dieser Diebstahl noch gesetzlich festgesetzt worden.

Aber ich bin ja nicht der Einzige unter meinen Geisterkollegen oder noch Lebenden, die mit der Zeitumstellung seit 1980 ihre kleinen oder großen Problemchen haben. Vor allem gerade wo die Natur angefangen hat, Morgens die Helligkeit aufzudrehen, macht ein  fast 30 Jahre alter Regierungsbeschluss dies wieder rückgängig und man darf sich weiter in der Dunkelheit aus dem Bett quälen. Ist das denn fair?

Jetzt haben sich sogar die Mediziner gegen diese Zeitumstellung gestellt:

Sie könne zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen führen und erhöhe sogar das Herzinfarkt-Risiko. Hier bei soll das Risiko in den ersten drei Tagen signifikant ansteigen. Des Weiteren kann es zu Schlafmangel und zur Änderung des Biorythmus führen.

Da hört der Spass natürlich auf, wir sind in der Geisterwelt schon genug und die Gefahren im normalen Leben sind eh schon groß genug, da brauchen wir nicht noch ein weiteres künstlich geschaffenes Risiko, das die Chancen auf ein verfrühtes Ableben erhöht.

Der Auslöser der europaweiten Zeitumstellung, die Öl-Krise von 1973 ist zwar lang her aber, auch in den heutigen Zeiten gibt es genug neue Krisen, so dass man ja nie weiss was noch kommt. So wird die umstrittene Sommerzeit wohl noch länger bleiben, als vielen lieb ist.

Aber ich bleibe dabei, das ist ein ganz klarer Fall von Diebstahl.

Mir bleibt nur, mich schon auf den 26. Oktober zu freuen, wenn die Diebe uns die Stunde Zeit wieder geben.

Stille Trauer

Der Einsturz des Stadtarchivs hat nun sein 3. Opfer nach sich gezogen.

In der Nacht zum 26. März hat sich eine Rentnerin, die durch den Einsturz obdachlos geworden war, im Hotel Mercure das Leben genommen. Die Opfer des Einsturzes, die Ihre Wohnung verloren hatten, wurden im Hotel Mercure untergebracht.

Die Rentnerin wurde am Donnerstagmorgen von einem Mitarbeiter des Hotels gefunden und hinterließ einen Abschiedsbrief.

Auch wenn das Motiv unklar ist und eventuell nicht im direkten Zusammenhang mit dem Einsturz steht, kommt noch einmal die unfassbare Erschütterung, Trauer und auch Wut hoch.

Und man fragt sich wieder einmal ganz still warum…?

Jawoll, wir haben unser kölsches Watergate!

Fast 37 Jahre hat es gedauert. Endlich hat Köln auch sein eigenes Watergate, zumindest wurden bisherige Abhörversuche nicht öffentlich.

Im Vergleich zu der Watergate-Affaire 1972 wurden keine Abhörwanzen heimlich versteckt und auch keine geheimen Dokumente fotografiert. Hier in Köln braucht man so einen Schnick-Schnack nicht. Ein großes Aufnahmegerät, gut sichtbar und hörbar, in einer Sitzung reicht völlig aus, natürlich ohne vorherige Einwilligung der Teilnehmer. So geschehen in zwei Sitzungen des Koordinierungsstabes “Unglücksstelle Waidmarkt”, veranlasst von höchster Stelle, dem Oberbürgermeister Fritz Schramma. Gut, der Vergleich mit Nixon wäre jetzt etwas vermessen, aber fragt mal die Opposition, die in diesen Tage sehr unzufrieden mit unserem OB ist.

Was ist denn überhaupt passiert? Fritz Schramma hat als Leiter des Koordinierungsstabes zwei Sitzungen aufzeichnen lassen. Dem Stab gehören sowohl Vertreter der Stadtverwaltung als auch der Verkehrs-Betriebe an. Böswillige Zungen würden jetzt behaupten, es handelt sich um ein Straftat, denn streng genommen ist das Aufnehmen von nicht öffentlichen Äußerungen ohne Zustimmung eine Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe belegt werden kann. Aber wir sind ja hier in Köln und was ich hier die letzten 200 Jahre erlebt habe, glaubt mir eh keiner. Und daher ist ja alles nicht so schlimm, schliesslich hat Nixon -äh- Schramma die Sitzungen nur aufnehmen lassen, um die Anfertigung des Protokolls zu erleichtern und darüber hinaus sieht Schramma das nicht ganz so eng und teilte den Teilnehmer schriftlich mit, dass

„diese Arbeitserleichterung für die Protokollführung“ aus arbeitsökonomischen Gründen „von Ihnen gebilligt war” (Quelle: ksta vom 25.03.09)

Welch Wunder, so teilen die “ausspionierten” Mitglieder des Stabes Schrammas Selbstverständnis nicht unbedingt. Und komischerweise sieht das die römische Göttin Justizia ebenfalls nicht so enstpannt wie Herr Schramma und daher ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits.

Wir verfolgen den Anfangsverdacht der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes», sagte Oberstaatsanwalt Günther Feld (Quelle: ksta vom 26.03.09)

Obwohl ja nach Ansichten des Oberbürgermeisters alles halb so wild war, wurde das Tonband danach nicht mehr angestellt und die Aufzeichnungen laut Herrn Schramma sofort gelöscht.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was bei den Ermittlungen noch heraus kommt bzw. was noch alles aufgedeckt wird. Die Watergate-Affaire unmfasst ja auch mehrere Unregelmäigkeiten und Straftaten. Und so etwas wie illegale Parteispenden oder unerlaubte Einnahmen sollen in Köln ja auch schon mal vorgekommen sein.

Nicht das Fritz Schramma noch das gleiche Schicksal wie Nixon teilen muss. Nixon hat sein Watergate bekanntermaßen nicht überlebt und musste am 9. August 1974 zurücktreten. Aber wir sind ja nicht in Washington, DC, sondern im alten Colonia und da ticken die Uhren ja schon mal etwas anders. Spannend wird es alle Male, ob und wie lange unser Oberbürgermeister sein Kölsches Watergate überleben wird.

Keine Kondome mehr für Afrika

Wieder einmal steht der Vatikan und der Papst im Zentrum der Kritik. Eine weitere Äußerung des Papstes sorgt für Schlagzeilen erhitz die Gemüter.

Über den Vatikan und den Papst gibt es schon Kontroversen seit es diese Institionen gibt. Ich will hier auch gar nicht den Glauben vieler Menschen in Frage stellen. Auch ich habe zu Zeiten an etwas geglaubt. Jeder soll den Glauben praktizieren, den er für sich richtig und wichtig hält. Doch über viele Ansichten des jeweiligen Papstes kann man nach gesundem Menschenverstand nur den Kopf schütteln. So auch in diesen Tagen mal wieder, als sich Papst Bendedikt XVI auf seiner ersten Afrika-Reise äusserte. Über den Unsinn seiner Aussage

„…dass Kondome nicht die richtige Antwort auf Aids seien, sie vergrößern das Problem nur.“

wurde bereits auf der ganzen Welt aufgegriffen und heiss diskutiert.

Im Zuge der weltweiten Diskussion bin ich auf einen interessanten Blogbeitrag „Ungeschützer Sprachverkehr im Vatikan“ im Onlineportal Stadtmenschen gestoßen, der sich kritisch mit den Äußerungen des Papstes auseinandersetzt und vor allem die unprofessionelle Komunikation anprangert.

Ich weile ja schon länger auf dieser Erde, aber solche Typen wie der Papst mit seinen verbohrten Ansichten wird es wohl leider immer wieder geben. Ich habe ja noch die Hoffnung, dass die Toleranz und Weitsichtigkeit für die Köln bekannt ist und manchmal auch tatsächlich vorlebt, endlich auch mal solche erzkonzervativen Institutionen erreicht und dringend erneuert. Das würde der Welt wirklich weiterhelfen, anstatt solcher antiquierte und realtitätsfremde Äußerungen und Ansichten des Papstes.